Trocknen – traue keinem über 50

Der griechische Philosoph Zenon von Kition (um 335 †) auf Zypern war bekannt für seine schon damals außergewöhnliche Art, seine Nahrung zu sich zu nehmen. Alles, was er aß, sollte nicht über seine eigene Körpertemperatur erhitzt werden. Wer Zypern kennt, kann sich denken, was der gute Mann so auf seinem täglichen Speisezettel hatte. Frische Früchte und Gemüse, die in dem speziellen Mikroklima Zypern herrlich wachsen und gedeihen. Kein Wunder also, dass er schnell “Zenon der Jüngere” genannt wurde. Also gehe ich davon aus, dass Zenon eine ähnlich verjüngende Wirkung erfuhr, die auch ich bei unseren RohFasten Kursen immer wieder miterleben darf.

Da wir jedoch nicht auf Zypern leben, wo es das ganze Jahr angenehm warm und sonnig ist, kommen wir auch nicht ständig an frische Produkte. In unseren Breiten greifen wir darum gerne auf Trockenfrüchte zurück, die uns in ihrer konzentrierten Form mit den nötigen Nährstoffen versorgen. Idealerweise sind diese Früchte am Baum reif geworden und werden dann direkt vor Ort verarbeitet. Die schonendste und auch natürlichste Art des Konservierens ist dabei das Trocknen bei niedrigen Temperaturen.

Unsere Kursteilnehmer kennen den sagenhaften Geschmack von diesen “unerhitzten“ Trockenfrüchten in Rohkostqualität – bei unseren Mahlzeiten als kleiner Nachtisch oder als Snack auf der Wanderung; als alleinige Nahrung eignen sich getrocknete Produkte auf Dauer nicht.

Umso wichtiger ist für mich, dass die Qualität stimmt – denn Trockenfrüchte im konventionellen Handel sind oft stark verändert und bearbeitet – bereits vor der Ernte, aber auch nach der Ernte und während des Trocknungsprozesses.

Hohe Temperaturen und Chemikalien schmälern den Genuss und den gesundheitlichen Nutzen. Leider ist sich selbst der Biohandel der thermischen Denaturierung nicht bewusst, auch wenn hier die Chemikalien wegfallen. Bei der Trocknung durchlaufen die Produkte weit höhere Temperaturen als 40° C. Lassen Sie sich daher nicht durch Begriffe wie „schonend getrocknet“, „Premiumqualität“ usw. täuschen.

Der Gourmet weiß, dass sich die Fruchtzucker bei Temperaturen spätestens ab 50° C verändern. Die feinen, fruchttypischen Aromen verwandeln sich in eine aufdringliche Süße, die wertvollen, gesundheitsbringenden Enzyme werden unwiederbringlich zerstört.

Produkte in Rohkost-Qualität getrocknet stellen die gesunde Alternative zu den Trockenfrüchten des normalen Handels und zu den klassischen Konservierungsmethoden wie Einkochen oder Einfrieren dar. Noch eine Info zu den unterschiedlichen Temperaturen, die als Rohkost Qualität angeboten wurden: Zenon, unser Vorbild aus der Antike, orientierte sich an der möglichen Maximal-Temperatur des Menschen. Über 42° C wird es kritisch und wir können so nicht lange überleben. Gerade in Amerika werden Produkte, die bis 50° C erhitzt wurden, noch als roh verkauft. Wie erklären sich diese Unterschiede von immerhin 8° C? Ganz einfach: Ab 42° C werden erste Enzyme in frischen Lebensmitteln inaktiv (gehen uns verloren). Ab 50° C sind alle Enzyme unbrauchbar für uns. Also hört hier selbst im moderateren Amerika die Rohkostqualität auf. Wie auch immer, das mehr an Nährstoffen sorgt für erhöhte Vitalität und Lebensfreude. Auch im Alltag bieten Trockenfrüchte einen hervorragenden Ersatz für die üblichen Süßigkeiten und sind bei Touren und Sport aller Art als natürliches Doping geschätzt.

Gut, dass solche Produkte von Keimling Naturkost in dieser einmaligen Qualität angeboten werden, sonst wären die RohFasten Kurse um viele geschmackliche Highlights ärmer.

Alles andere wäre leichtsinnig und hätte gar nicht denselben Effekt, den damals schon Zenon mit den Lebensmitteln, die nicht über seine eigene Körpertemperatur erwärmt worden waren, bemerkt hatte.

Recent Posts
Wasser trinken!Smoothie Abend mit Peter E. Dreverhoff